Konradsburg
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Öffnungszeiten
Konradsburg - Information:
Sommerzeit: 10.00 – 17.00 Uhr
Winterzeit: 10.00 - 16.00 Uhr (Samstag, Sonntag, Feiertag jeweils eine Stunde länger geöffnet)
Führungen außerhalb der Öffnungszeit nach Vereinbarung möglich.
Galerie-Cafe:
Samstags, Sonntags und Feiertags 14 - 17 Uhr
***Winterpause 02.11.24-29.03.25***
Die Konradsburg gehört zu den eindrucksvollsten Zeugnissen der Kulturlandschaft des Harz. Seit der Bronzezeit wurde sie durch Menschen besiedelt und genutzt. Der Schutzbedarf der Menschen führte in dieser Zeit zur ersten Ansiedlung und Befestigung. Bis in die Zeit der Germanen haben an dieser Stelle unsere Vorfahren gelebt und ihre Götter verehrt. Die Christianisierung des Gebietes hatte den Bau von Kirchen in der Regel an Kultstätten unserer Vorfahren zu Folge. Für unser Gebiet in der Regel mit dem Patronat des Hl. Stephanus geweiht und in wenigen Fällen des Hl. Sixtus belegt, so wie es auch auf der Konradsburg anzutreffen ist.
Einst errichtet zum Schutze des Reichsgutes Harz, zeigt sich die Konradsburg dem Besucher in ganz anderer Gestalt als erwartet. Längst sind die Zeiten vorbei, wo Ungarn- und Slaweneinfälle den mittelalterlichen Alltag bestimmten. Weder Wehrtürme noch ein Bergfried oder Palas erinnern an eine wehrhafte Burganlage. Nach 1120 verließen die Konradsburger den etwa 3 km südlich von Ermsleben gelegenen Bergsporn, errichteten im Selketal die Burg Falkenstein und nannten sich ab 1142 nur noch Falkensteiner.
Auf der Konradsburg wurde ein Benediktinerkloster gegründet und sie war für die folgenden Jahrhunderte das kulturelle, soziale, geistige und wirtschaftliche Zentrum am östlichen Harzrand. Mit dem 14.Jh./15.Jh. führten gesellschaftliche Veränderungen zum Niedergang des Benediktinerklosters. Nach 1477 haben Karthäusermönche aus Erfurt begonnen das verlassene Kloster wieder zu beleben. Im Ergebnis des Bauernkrieges gaben die Mönche das Kloster Konradsburg im Jahre 1526 auf.
Bauliche und ergrabene Reste belegen das Ausmaß des ehemaligen Klosters. Von der dreischiffigen, romanischen Basilika sind uns bis heute der hohe Chor und die darunter liegende Krypta erhalten geblieben. Der Chorraum vermittelt, trotz seiner Schlichtheit, höchst eindrucksvoll die Größe der einstigen Basilika. Die Krypta ist eine fünfschiffige, kreuzgratgewölbte Halle, getragen von Säulen und Pfeilern. Kapitelle und Kämpfer, ausgestattet mit einer vielfältig beeinflussten Bauzier (z.B. rheinisch-französisch), geben Zeugnis der hervorragenden Baukunst um 1200. Die an die Kirche angrenzende Bebauung lässt in den Grundzügen noch Ost- und Nordflügel des Klausurbereiches erkennen. 1712 wurde die Konradsburg einer landwirtschaftlichen Nutzung (Domäne bis 1945) zugeführt. Im Zentrum des einstigen Kreuzganges steht ein altes Brunnenhaus, ein zweigeschossiger Fachwerkbau, der vermutlich aus dem 18. Jahrhundert stammt. Darin befindet sich der über 45m tiefe, wahrscheinlich noch aus der Burgenzeit stammende Brunnen mit seiner technischen Schauanlage - einem Eselstretrad. Er gehört zu den Anlagen in Europa die am längsten (bis 1948) noch im laufenden Betriebsdienst standen.
Die übrigen Gebäude wurden im 18. und 19. Jahrhundert zu wirtschaftlichen Zwecken errichtet. Nach 1945 setzte eine kurze landwirtschaftliche Nutzung durch Einzelbauern ein. Bemühungen der Stadt Ermsleben und der katholischen Kirche Aschersleben unter damaligen Bedingungen konnten eine zunehmende Bestandsgefährdung und Verwahrlosung der Konradsburg in den 70er Jahren nicht verhindern. Ein rapider Verfall setzte ein.
Dank einer 1982 ins Leben gerufenen Bürgerbewegung, aus der sich 1990 der Förderkreis Konradsburg e.V. gründete, gelang die Sicherung der Bausubstanz aller Bestandteile der Burganlage. Seit 1990 ist der Verein in verschiedenen Projekten bemüht die Konradsburg mit weiteren Projekten zu vernetzen sowie in der Kulturlandschaft zu Erhalten und zu Beleben. Ein große Hilfe leisten dabei die ehrenamtlichen Vereinsmitglieder. Seit 1996 wird ehrenamtlich ein Galeriecafe an den Wochenenden betrieben. Eine große Anzahl von Veranstaltungen werden durch die Vereinsmitglieder aktiv begleitet. Hinzu kommen eine große Anzahl von Maßnahmen des 2. Arbeitsmarktes welche von der Kommunalen Beschäftigungsagentur unterstützt werden. Das Land Sachsen-Anhalt unterstützte seit 2001 die Bildung eines Non-Profit-Betriebes des Verein. Zweckbetriebe und der wirtschaftliche Geschäftsbereich wurden aufgebaut.
Teil der Burganlage wurden nach 1996 durch das Land Sachsen-Anhalt in die Kulturstiftung des Landes Sachsen-Anhalt überführt. Sie bemüht sich vor allem um die Restaurierung der durch landwirtschaftliche Nutzung schwer geschädigten Krypta der ehem. Klosterkirche.
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